Streamingdienste
Wie Netflix & Co. das Fernsehen ändern
Die Vorteile von Video Streaming sind vielfältig:
- Inhalte zu jeder Zeit an unterschiedlichen Orten anschauen
- jederzeitiges Pausieren und späteres Weiterschauen möglich
- flexible Kündigungsmöglichkeiten
- hohe Bildqualität
- Nutzung auf verschiedenen Geräten möglich
Netflix
Netflix überzeugt mit einem breitgefächerten Serienangebot und bekannten Eigenproduktionen. Beliebte Serien wie „Stranger Things“ oder „Haus des Geldes“ gibt es exklusiv bei Netflix.
Für monatlich 7,99 Euro können Nutzer die Inhalte in 4K-Qualität streamen. Wer mit bis zu zwei Geräten parallel schauen möchte, zahlt 11,99 Euro im Monat. Für 15,99 Euro monatlich gibt es einen Premium-Zugang für bis zu vier Geräte.
Netflix kann auf Streaming-Playern, Smart-TVs, Spielekonsolen, Set-Top-Boxen, Smartphones, Tablets, Blu-Ray-Playern, Computern oder Laptops genutzt werden. Zur Auswahl stehen rund 2.600 Filme und 920 Serien. Der Zugang ist monatlich kündbar, für 30 Tage gibt es einen kostenfreien Probemonat. Einige Inhalte können heruntergeladen und offline angeschaut werden.
Im Vergleich zu anderen Anbietern ist der Premium-Zugang bei Netflix recht teuer. Neue Filme gibt es im Angebot von Netflix eher nicht, zudem werden Nutzer nicht informiert, wenn Inhalte von der Plattform entfernt werden.
Netflix lohnt sich besonders für Nutzer, die häufig Serien anschauen und sich für die preisgekrönten Eigenproduktionen des Anbieters interessieren.
Amazon Prime Video
Amazon Prime Video gibt es als monatliches Flatrateangebot oder im Einzelabruf. Amazon bietet für das Flatratemodell verschiedene Möglichkeiten: Eine Prime-Mitgliedschaft für 69 Euro jährlich, die auch das Video Streaming beinhaltet, bietet zusätzliche weitere Vorteile wie kostenfreien Versand. Alternativ gibt es für 7,99 Euro monatlich eine jederzeit kündbare Mitgliedschaft. Wer keinen Vertrag abschließt, kann Filme für 48 Stunden ausleihen oder kaufen. Die Kosten liegen bei etwa 4 Euro für das Ausleihen beziehungsweise um 10 bis 15 Euro für einen Kauf. Die genauen Kosten sind vom jeweiligen Inhalt abhängig.
Gleichzeitig können Nutzer bei Amazon Prime Video auf zwei Geräten gleichzeitig streamen. Im Angebot sind unter anderem exklusive Einzelproduktionen wie „The Man in the High Castle“ oder „Tom Clancy’s Jack Ryan“. Zusätzlich stehen weitere kostenpflichtige Amazon Channels zur Wahl. Die Kosten dafür liegen zwischen 2,99 und 7,99 Euro monatlich, im schlimmsten Fall wird das gesamte Abo durch die zusätzlichen Buchungen teuer und unübersichtlich.
Der Download und das spätere Anschauen einiger Inhalte ist möglich. Amazon ist entweder über den Amazon Fire Stick oder eine entsprechende App auf Smart-TVs verfügbar. Auch auf PC, Labtop, Tablet oder Smartphone können Filme gestreamt werden. Nicht alle Filme im Angebot sind in der Prime Mitgliedschaft enthalten.
Die Inhalte wechseln unter Umständen, Nutzer müssen beim Streamen darauf achten, dass der Inhalt auch kostenfrei in der Prime-Mitgliedschaft enthalten ist. Das kann im Laufe der Zeit wechseln, so dass Serien, die bisher kostenfrei waren, plötzlich zusätzlich bezahlt werden müssen.
Disney+
Für 6,99 Euro monatlich oder 69,99 Euro jährlich bietet Disney+ exklusive Disney-, Marvel- und Star-Wars-Inhalte. Dazu kommen Filme und Serien von Pixar und National Geographic.
Der Streamingdienst bietet klassische Disney-Filme wie Bernhard und Bianca ebenso wie neue Produktionen wie die Serie „The Mandalorian“. Mit einem Disney+ Zugang können Nutzer auf bis zu vier Geräten gleichzeitig streamen. Auch eine Offline-Funktion ist verfügbar.
Disney+ bietet nur Inhalte mit einem FSK 12, so dass der Dienst vor allem für Familien mit Kindern eine gute Wahl ist. Für andere Nutzer stellt die Altersbeschränkung vermutlich eher einen Nachteil dar. Insgesamt stehen 500 Filme sowie 350 Serien zur Auswahl, weitere Inhalte sollen folgen. Zum Start gab es vor allem viele ältere Filme und Serien und wenig neue Inhalte.
Wer den Streaminganbieter ausprobieren möchte, kann eine siebentägige Testphase nutzen, die im Vergleich zu anderen Anbietern recht kurz ist. Wird nicht gekündigt, wandelt sich der Zugang in ein kostenpflichtiges Abo um.
Disney+ läuft auf entsprechenden Apps auf Smart-TVs sowie über den Amazon Fire Stick oder auf den Spielekonsolen Sony Playstation 4 und Xbox One. Auch über die Magenta-TV-Plattform der Telekom ist der Dienst nutzbar. Auf Smartphone und Tablet kann ebenfalls gestreamt werden.
Joyn+
Joyn+ startete zunächst als kostenfreie Live-TV-Plattform der ProSiebenSat1-Gruppe. Auch eine kostenpflichtige Premiumversion wurde danach eingeführt. Dafür werden in den ersten drei Monaten jeweils 3,99 Euro fällig, danach steigt der Preis auf monatlich 6,99 Euro.
Bekannte Titel wie Grey’s Anatomy können Nutzer beim Maxdoma-Nachfolger anschauen. Dazu kommen viele exklusive Inhalte, mit denen das Live-Streaming von Sendungen ergänzt wird. Zudem bietet Joyn+ bei Nutzung des Premimum-Zugangs rund 400 Filme zum Abrufen. Dazu zählen neue Blockbuster oder auch bekannte Klassiker.
Wer HD-Qualität bevorzugt, muss sich für die kostenpflichtige Variante entscheiden, in der Basis-Version bietet Joyn+ die Inhalte nur in SD.
Joyn+ kann über verschiedene gängige Webbrowser auf PCs oder Laptops gestreamt werden. Auf Smart-TVs mit Amazon Fire TV, Android TV, Apple TV, Chromecast oder Samsung TV kann ebenso geschaut werden wie auf Smartphones und Tablets.
Für User, die Joyn+ als TV-Plattform nutzen, gibt es einige Nachteile: So fehlen Angebote der RTL-Gruppe und beim Zugriff auf die Mediatheken anderer Sender gibt es immer wieder Werbeunterbrechungen.
MagentaTV
MagentaTV ist der Nachfolger von EntertainTV der Deutschen Telekom. Für rund 100 Sender monatlich von denen 20 HD-Qualität bieten, zahlen Kunden monatlich 9,95 Euro. Wer 45 Sender in HD-Qualität sehen möchte, zahlt monatlich 14,95 Euro. In beiden Optionen ist ein Media Receiver der Telekom enthalten.
Wer bereits Kunde bei der Telekom ist, kann die TV-Option nicht einfach dazu buchen, sondern muss den Vertrag wechseln (sofern Entertain noch kein Vertragsbestandteil ist). Eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren ist dafür vorgesehen.
Nutzer haben Zugriff auf rund 50.000 Filme und Serien, in der Premium-Variante kann bei Live-TV die Restart-Funktion genutzt werden. Über MagentaTV hat man Zugriff auf verschiedene exklusive Serien und Eigenproduktionen. Darüber hinaus können weitere Pakete hinzugebucht werden. Für eine Einmalzahlung können verschiedene Filme und Serien für einen Zeitraum von 48 Stunden ausgeliehen werden.
MagentaTV gibt es nicht nur über den Media Receiver der Telekom sondern auch über die MagentaTV App der Telekom. Einen Anschluss der Telekom benötigen Kunden für die Nutzung nicht unbedingt, wer die App nutzen möchte, zahlt im Monat 7,95 Euro. Danach stehen die Inhalte auf dem Smartphone, Tablet oder PC zur Verfügung.
Sky Ticket
Sky Ticket bietet ein ständig wechselndes Angebot an Blockbustern und Highlights. Verschiedene sogenannte Sky Box Sets bieten exklusive Serieninhalte wie unter anderem „Game of Thrones“. Darüber hinaus stehen über Sky Ticket verschiedene Live-Sport-Inhalte zur Verfügung.
Der Streaming-Dienst bietet mit Entertainment für monatlich 9,99 Euro und Cinema für monatlich ebenfalls 9,99 Euro zwei verschiedene Optionen. Bei Entertainment gibt es die besten Serien, bei Cinema zeigt Sky Ticket die neuesten Filme. Für 14,99 Euro monatlich haben Nutzer Zugriff auf beide Varianten. Live-Sport-Angebote kosten 29,99 Euro pro Monat. Darin enthalten sind Bundesliga sowie UEFA Champions League und DFB-Angebote.
Die Inhalte können auf dem PV oder Mac, dem Smartphone oder Tablet sowie auf Spielekonsolen gestreamt werden. Auch über Apple TV 4 und einen Sky Ticket TV Stick haben Nutzer Zugriff. Gleichzeitig ist der Zugriff von zwei Geräten aus möglich.
Probleme gibt es, wenn verschiedene Geräte zum Streamen benutzt werden: es können immer nur fünf Geräte angemeldet werden. Ein Wechsel der Geräte kann nur einmal monatlich erfolgen.
Einen Probemonat gibt es bei Sky Ticket nicht, in den ersten drei Monaten kann das Angebot lediglich zu vergünstigten Konditionen gebucht werden.
Rakuten TV
Rakuten TV bietet keine Flatrate sondern die Möglichkeit, Filme im Einzelabruf zu streamen. Nutzer zahlen für den Preis für den jeweiligen Film. Die Kosten liegen um 2,99 Euro für einen Blockbuster.
Möglich ist bei einigen Angeboten auch ein Kauf. Dabei ist es jedoch nicht möglich, den Film dauerhaft abzuspeichern. Das funktioniert erst, wenn der entsprechende Inhalt bei Rakuten TV aus dem Angebot verschwindet. Der Download ist zu diesem Zeitpunkt möglich.
Verschiedene Film-Highlights können bereits vor dem DVD-Start angeschaut werden. Auch ein kostenfreies Angebot steht zur Auswahl. Die Nutzung ist über eine App sowie über Smart TV möglich. Das Angebot läuft auch auf Spielekonsolen oder über Google Chromecast.
Eine Vertragsbindung gibt es bei Rakuten TV nicht. Als zusätzliches Angebot gibt es „Filmtastic“, das für Filmfans besondere Angebote für einen Preis von 4 Euro monatlich bereithält.
Im Vergleich zu anderen Anbietern gibt es bei Rakuten TV keine Möglichkeit, Inhalte im Offline-Modus anzuschauen.
Streaming oder lineares Fernsehen?
Die Streamingdienste werden immer beliebter und die Mediennutzung verändert sich. Wer einen bestimmten Film sehen möchte, muss nicht auf die Primetime warten, sondern kann jederzeit mit dem Anschauen starten. In der ständigen Verfügbarkeit und der Möglichkeit, jederzeit und überall Inhalte zu konsumieren, liegt ein deutlicher Vorteil von Netflix und Co. Nachteilig sind die zusätzlichen Kosten und die oftmals schwer zu durchschauenden Tarife der einzelnen Anbieter. Oftmals reicht ein Anbieter nicht aus, denn jeder in der Familie bevorzugt andere Filme und Serien.
Doch auch die Angebote der Kabelnetzbetreiber können sich sehen lassen, denn auch beim linearen Fernsehen ist das zeitversetzte Anschauen von Inhalten oder ein mobiler Empfang problemlos möglich. Geht es um Sportübertragungen, Live-Shows oder Nachrichtensendungen hat das lineare Fernsehen ohnehin die Nase vorn. Gerade in puncto Aktualität und Berichten über aktuelle Ereignisse ist das lineare Fernsehen unverzichtbar. Die Streamingdienste sind daher idealerweise als Ergänzung des linearen Fernsehangebots zu sehen.
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